ZUFLUCHT IN DER MUSIK
LAHAV SHANI & FRIENDS
Für sein zweites Festspielkonzert wechselt Lahav Shani vom Dirigierpult an den Flügel. Gemeinsam mit Mitgliedern der Münchner Philharmoniker und des Israel Philharmonic Orchestra präsentiert er einen einzigartigen Abend in intimer kammermusikalischer Besetzung. Gewidmet ist dieser Künstler:innen, die aufgrund von Verfolgung Zuflucht in der Musik fanden oder deren Werke aus ideologischen Gründen mit einem Aufführungsverbot belegt wurden – und wo fände sich ein passenderer Ort für dieses Programm als in der Unterkirche der für Frieden und Toleranz stehenden Frauenkirche!
Zum Verstummen gebracht wurde die Pianistin und Komponistin Ilse Fromm-Michaels aufgrund der jüdischen Abstammung ihres Mannes. In ihrer »Musica larga« von 1944 erhebt sie in einem bewegenden Adagio ihre Stimme. Im Ghetto Theresienstadt komponierte der Österreicher Viktor Ullmann sein von trauriger Schönheit durchzogenes Drittes Streichquartett. Vom inneren Kampf zwischen Verfolgung und Anpassung erzählt Dmitri Schostakowitschs einziges Klavierquintett, entstanden vier Jahre nach dem verheerenden Artikel in der »Prawda«, der das Leben des Komponisten für immer verändern sollte.
EVGENIA PINKOVSKY RATUSH Violine (Israel Philharmonic Orchestra)
SIMON FORDHAM Violine (Münchner Philharmoniker)
DMITRI RATUSH Viola (Israel Philharmonic Orchestra)
THOMAS RUGE Violoncello (Münchner Philharmoniker)
ALEXANDRA GRUBER Klarinette (Münchner Philharmoniker)
LAHAV SHANI KLAVIER
Ilse Fromm-Michaels »Musica larga« für Klarinette und Streichquartett
Viktor Ullmann Streichquartett Nr. 3 op. 46
Dmitri Schostakowitsch Klavierquintett g-Moll op. 57