Richard-Wagner-Akademie
Über die Akademie
Die Richard-Wagner-Akademie (RWA) der Dresdner Musikfestspiele folgt dem Wunsch einer Verstetigung der bisherigen Arbeiten von »The Wagner Cycles«. Das ambitionierte Ziel des Projektes ist die systematische Rekonstruktion von Richard Wagners »Der Ring des Nibelungen« aus der Perspektive und mit Methoden der Historischen Aufführungspraxis. Aus diesem Arbeitsfeld heraus entstehen Workshop-Angebote, Publikationen und vieles mehr, die einen Wissenstransfer von der Musikwissenschaft in die Praxis ermöglichen. Dabei sollen diese Angebote zukünftig auch dem Nachwuchs und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Im Dialog mit Partner:innen aus Musikwelt, Forschung, Wirtschaft und Politik sowie internationalen Künstler:innen will die RWA langfristig ein Forschungs- und Kompetenzzentrum etablieren, das die künstlerisch-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts sucht, insbesondere mit Blick auf das Musiktheater und das Werk Richard Wagners. Dieser ist Namenspatron der Akademie, da er nicht nur eng mit der Stadt Dresden verbunden ist, sondern wie kaum ein anderer die Opernwelt des 19. Jahrhunderts geprägt hat – mit allen Höhen wie Abgründen.
»Für die Dresdner Musikfestspiele ist die Richard-Wagner-Akademie ein visionäres Projekt, das in der Wagner-Stadt Dresden neu entsteht. Mit Musikwissenschaftler:innen, Musiker:innen und Sänger:innen aus ganz Europa werden die Werke des Komponisten unter Aspekten der Historischen Aufführungspraxis erforscht, in Workshops und Proben erarbeitet und konzertant aufgeführt. Dresden ist die Stadt, in der Wagner die Kreuzschule besuchte, später als Hofkapellmeister wirkte und als Revolutionär steckbrieflich gesucht wurde. Aktuelle Forschung und Aufführungspraxis treffen auf Geschichte und Tradition. Wir sind sehr stolz und glücklich, mit diesem spannenden Projekt zu einem neuen Verständnis der Musik von Richard Wagner beitragen zu können«.
Jan Vogler, Intendant
Forschungszentrum
Geplant ist die Etablierung eines internationalen Forschungszentrums in Zusammenarbeit mit akademischen sowie musikalischen Institutionen im In- und Ausland. Ein breites Angebot soll sich insbesondere der Musik des 19. Jahrhunderts mit explizitem Einbezug des Musiktheaters widmen. Im Zentrum stehen Aspekte der Aufführungspraxis und damit der (historischen) Realisierung von Musik.
Folgenden Vorhaben sind geplant:
- der Aufbau einer umfassenden digitalen Quellensammlung zur Aufführungspraxis des 19. Jahrhunderts
- wissenschaftliche Veranstaltungen wie Symposien, Workshops oder Kolloquien
- die Veröffentlichung einer eigenen Schriftenreihe im Open Access
Kompetenzzentrum
Als Kompetenzzentrum möchte die RWA zudem eine Anlaufstelle für alle Interessierten sein, die in die Welt der Aufführungspraxis eintauchen wollen, auch im Hinblick auf eigene Produktionen mit Musik dieser Zeit. Hierzu ist u. a. ein umfangreiches Veranstaltungs- und Beratungsangebot in Zusammenarbeit mit externen Partner:innen geplant, das auch kritische Diskurse nicht scheut, etwa zu Wagners Antisemitismus. Ergänzend sollen Workshops, Meisterkurse und eine eigene Konzertreihe ins Leben gerufen und durchgeführt werden. Die RWA versteht sich dabei als Teil eines weltweiten Netzwerks zum Austausch von Wissen und Informationen auf dem Gebiet der Historischen Aufführungspraxis sowie zu Wagner und seiner Verankerung im sächsischen Raum.
Akademiegründung
Das feierliches Gründungswochenende der Richard-Wagner-Akademie fand im September 2023 in Dresden statt.